Zeit bei Freunden

sommerzeit

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01.04.2025 bis 31.10.2025

Urlaub für alle im schönen Allgäu!

(Nicht kombinierbar mit anderen Arrangements.)

Interview mit Architekt Armin Tittel und Frank

09.05.23

Alles im Wandel – Zeit für Neues!

2023 stehen im Franks die Zeichen auf Veränderungen: Mit großen Umbaumaßnahmen wird das Hotel modernisiert und für Gäste noch ansprechender gemacht. Ein Gespräch zwischen Architekt Armin Tittel, Cora und Mara Frank über große Pläne, ungeplante Überraschungen und das Glück, sich lange und gut zu kennen. 

Herr Tittel, Sie begleiten das Franks seit vielen Jahren nicht nur als Architekt, sondern auch als Freund der Familie. Wie viele Bauvorhaben haben Sie bereits zusammen geplant und umgesetzt?

Armin Tittel: Es waren auf jeden Fall zwei große Bauabschnitte und immer wieder kleine Dinge, die ich dazwischen – ob beratend oder tatsächlich in der Ausführung – begleitet habe. Das Haus ist mir über die Zeit sehr ans Herz gewachsen und die Familie sowieso, die mir schon immer sehr nahestand. Da kann man einfach mehr Leidenschaft und mehr Herz einbringen als in einem normalen oder alltäglichen Projekt.

Cora Frank: Wobei wir bestimmt auch nicht immer einfache Bauherren waren. Ich erinnere mich an eine Szene, in Zimmer 73, in dem Robbi eine schräge Wand haben wollte. Und irgendwann hat der Armin gesagt, wenn ich es jetzt nochmal zeichnen muss… (nur noch Gelächter). Wenn ich meinen Mann zitiere, der sagt immer: „Ich möchte was, was nicht jeder hat. Armin, lass dir was einfallen!“ Armin hat aber auch Projekte für uns gezeichnet, die nicht zustande gekommen sind.

Zwei große Anbauten haben Sie hier gemeinsam realisiert, einmal die WellÉtage mit dem gesamten Spabereich – und was war der zweite?

Armin Tittel: Das erste Mal war es die Ostflügelerweiterung mit dem MASILERO und auch den Zimmern darüber.

Cora Frank: Da haben wir das ganze Dach abgenommen und dann hockten wir da ganz obendrauf und haben gesagt: Was ist das für toller Blick.

Entstehen die Ideen für neue Projekte bei einem gemütlichen Glas Wein nach dem Feierabend?

Armin Tittel: Nein, in der Tat nicht, da kommen einem zwar schon mal ein paar gute Ideen, aber eigentlich ist es ein Prozess und stückweit eine Vision und dann wächst aus dem einen das andere. Es entstehen daraus natürlich Abhängigkeiten - schafft man mehr Becken, dann muss man auch irgendwie schauen, dass der Wellnessbereich nachzieht und dann müssen auch Küche und Infrastruktur nachziehen. Das man jetzt nur sagt “Schnapsidee, es geht morgen los”, das kommt bei dem einen oder anderen mal vor, aber jetzt in so einer Größe des Hotels, in der wir uns bewegen, ist es schon eher eine Strategie, die dahinter steht und dann versuchen wir durch unsere Arbeit und die Architektur eigentlich nur die Philosophie der Familie oder des Unternehmens zu unterstützen.

Mara Frank: An dem aktuellen Projekt sind wir ja auch schon Jahre dran. Das ist ja jetzt nicht kürzlich entstanden, sondern daran arbeiten wir bestimmt schon fünf Jahre.

Armin Tittel: Vier oder fünf Jahre, in denen wir uns Gedanken gemacht haben, in welcher Form und wie wir mit der Architektur am besten unterstützen können. Ich möchte mal sagen, die Werte und die Schätze oder das Innere ein Stück weit nach außen zu tragen, ist uns ein großes Anliegen. 


Es besteht zwischen Archtiekt und Familie nicht nur eine Geschäftsbeziehung,
sondern auch eine familiäre Verknüpfung.

Mara Frank: Genau, ich bin die Patentante von Armins ältesten Tochter.

Armin Tittel: Das ist auch wiederum ein Grund, warum ich meine Mitarbeiter
ansporne oder auch selbst noch motivierter bin, ein gutes Ergebnis zu erreichen.
Für die Familie lohnt es sich und man macht es einfach gerne. Am Ende nicht wegen
des Geldes, sondern weil man da mit unterstützen möchte und den Betrieb mit voranbringen
möchte. Einfach ein Stück geben, das man auch sonst zwischenmenschlich empfängt.


Anfang März begann der große Umbau. Das Franks wurde für rund sieben Wochen geschlossen.
Mit welcher Arbeit haben Sie begonnen?

Cora Frank: Erstmal haben alle auf den Putz gehauen bei der Abrissparty! Ich glaube, das ist schon auch erwähnenswert, da wir einen Bau beginnen, der ja sehr destruktiv ist. Wir machen ja erstmal alles kaputt, aber wenn die Mitarbeiter da mit eingebunden werden und aus dem Ganze eine Party wird, ist einfach sehr sehr positiv belegt. Und das ist dann ein guter Start in ein neues Kapitel, in einen tatsächliche Umbruch. Gerade, weil Mara und Robbi sich jetzt stark einbringen und sich mit dem Umgesetzten dann zu 100 % identifizieren und somit auch jedem Gast sagen können: „Ja, das sind wir. Das machen wir gemeinsam.“ Davor war es das Haus der Eltern und die Kinder haben mitgearbeitet. Jetzt ist es auch ein Teil von ihnen. 

Armin Tittel: Die ersten Maßnahmen bestehen eben leider darin, ganz vieles kaputt zu machen, was man stückweit mitgestaltet und selbst gebaut hat. Da blutet einem schon das Herz. Aber es muss jetzt einfach sein, um in der Entwicklung voran zu schreiten. Das ist gut und soll so sein. Nach der ganzen Vorbereitungsarbeit, Organisation und Logistik, war der Auftakt nun der neue Außenpool, gleichzeitig ging es aber an allen geplanten Stellen auch los.

Mara Frank: Ich find’s schon spannend, weil wir wirklich vier völlig verschiedene Baustellen haben. Das greift teilweise gar nicht ineinander. Jede Baustelle steht für sich.

Armin Tittel: Ja, das ist nochmal eine größere Herausforderung. Wenn du dich jetzt auf einen Pool konzentrieren kannst, dann bist du da mit 100% dabei. Hier haben wir jetzt die Fassade und auch  die Innenbereiche gleichzeitig zu stemmen und das ist so vielfältig, dass wir jetzt einfach gucken müssen, dass wir alle Energie oder alle verfügbaren Mitarbeiter in alle Bereiche lenken.“

Cora Frank: Wenn wir im Mai wieder öffnen, muss das Haus dann für den Gast auch wieder funktionieren. Der neue Außenpool betrifft dann z.B. nicht unbedingt den Ablauf des Gastes direkt. Das ist auch eine Aufgabe von Armin, der für uns sehr im Sinne des Gastes denkt, so dass es hier möglichst wenig Beeinträchtigungen gibt.

Eine der großen Baustellen ist ja die Fassade des Hotels, das Gesicht nach außen und ein wichtiger Faktor für die Identitätsbildung. Was macht eine perfekte Fassade Ihrer Meinung nach aus?

Armin Tittel: So, wie jeder von uns Kleidung trägt, mit der er versucht, seine Identität oder Persönlichkeit ein Stück weit zu unterstützen, so sollte auch die Fassade als Kleid eines Hauses dienen und kommunizieren. Die Alpstein-Architekten haben uns anfangs wesentlich progressivere Fassaden vorgestellt, aber Familie Frank waren einfach die Grundwerte so wichtig und die sind vor allem geprägt von Tradition, vom Ort, vielleicht auch ein Stück weit von einem konservativen Auftreten. Es war also unsere Aufgabe, diese Grundwerte neu zu verpacken und dabei die Identität nicht zu verlieren. Was wir schließlich zu Papier gebracht haben, kann eine vielleicht zunächst hippere Fassade auf Dauer überleben. Ich glaube, das war der primäre Wunsch der Familie, oder?

Cora Frank: Ja. Meinen Mann mussten wir von dem Material überzeugen. Es gehört etwas Mut dazu, auf Holz zu setzen, da es eben arbeitet und sich die Fassade dadurch dann verändern kann. Darauf mussten wir uns alle einlassen – und jetzt freuen wir uns darüber, ich finde sie ist sehr gelungen.

Armin Tittel: Wir verwenden dafür Altholz und recyceln tatsächlich ab. Das heißt, wir nutzen in einer Art Kreislauf auch Abbruchmaterial und bereiten es wieder auf. Den Materialien wird damit ein zweites Leben eingehaucht. Das spiegelt auch die Werte wider und dass wir die Tradition schätzen.


Neben dem Erscheinungsbild wird sich auch im Inneren viel tun, richtig?

Armin Tittel: Eine große Veränderung erwartet die Gäste im Bereich der Lounge. Wir öffnen den ganzen Raum bis hin zur Bar und verbinden so das Thema “Gäste empfangen” mit “Gäste bedienen”. Aus dem Verbindungsgang wird ein erlebbarer Raum. Dieser bietet wieder trotz seiner Großzügigkeit recht individuelle Möglichkeiten, sich niederzulassen, so dass jeder Gast ein bisschen seins finden kann. Holz spielt auch hier eine große Rolle, wir haben Waldwände aus gröberem, gehacktem Holz geplant. Die Wärme des Holzes und eine für die Region typische Bauweise können wir so spielerisch wieder aufleben lassen. Das Ganze kombinieren wir, indem wir Möbel verzinken oder dem Gast Präsentationsvitrinen bieten, die Manufaktur und Handwerk zeigen. Das gröbere Design von der Fassade setzt sich innen fort, wird aber zur Bar hin immer feiner und edler.

Cora Frank: Das ist schon richtig ein bisschen wie ein Verlauf. Wir fangen in der Lobby an, die wird etwas verändert, aber trotzdem noch ein Stück weit so gelassen, dass der Gast einen Wiedererkennungswert hat. Gerade in der Halle finde ich es gut, wenn da das eine oder andere bleibt und dann nehmen wir den Gast mit auf eine Reise, das ist sehr schön. Wir haben ja unser Farbkonzept und bleiben bei Grau und Rot in der Lobby, nehmen dann aber immer in jede Zone etwas von der Vorherigen mit und bringen etwas Neues dazu. Also beispielsweise fangen wir mit rot-grau an in den kleinen Nischen, in denen die Büros waren, an und dann kommt in der Bar Messing dazu und ganz hinten sind wir dann bei Blau mit Gold.

Sie haben gerade angesprochen, dass letzten Endes dieser Gang verschwindet und alles etwas offener wird. Gibt es noch weitere Vorteile, die den Gast erwarten? Dinge, die man nicht auf den ersten Blick sieht?

Cora Frank: Das ist ganz witzig. Man spürt es ja oft – der Gast kommt rein und sagt: „Ach, ist das schön hier!“ Und wenn man fragt, was denn besonders schön gefunden wird, dann kann er oder sie es oft nicht sagen. Sie können nur dieses Gefühl wiedergeben, das sie haben, wenn sie reinkommen und dass es sehr stimmig ist das Ganze. Es muss nicht immer den Geschmack des Einzelnen treffen, aber wenn das Gesamtbild harmonisch ist, kommt ein Wohlgefühl auf. Das glaube ich, ist elementar. Und was auch wichtig ist, ist, dass die Mitarbeitenden nicht mehr diese langen Wege haben. Da denkt der Armin auch immer für das Team mit und sorgt dafür, dass die Wege kürzer werden.

Armin Tittel: Was uns auch noch wichtig war, dass wir weitere Orte der Begegnung schaffen können. Also Plätze, an denen sich Gäste völlig unkonventionell treffen können. Vielleicht ist es beim Austausch vorm Shop oder in den Sitz-Loungen an den Fenstern. Ich glaube schon, dass neue Situationen geschaffen werden, von denen der Gast einen gewaltigen Mehrwert hat und profitieren wird.

Viel von dieser Stimmigkeit ist auch der Liebe zum Detail, der Kunst und der Inneneinrichtung zu verdanken. Frau Frank, werden die neuen Räumlichkeiten auch Ihre Handschrift tragen?

Cora Frank: Ich hoffe doch sehr.

Armin Tittel: Ganz klar! In jedem Bereich wird Kunst zur Geltung kommen. Die Flächen dafür sind so geplant, dass der Gast jetzt die Möglichkeit hat, sich sogar davor zu setzen und sich diese länger anzuschauen.

Cora Frank: Das Büro Alpstein hat tolle Innenarchitekten, mit denen wir sehr gut zusammenarbeiten. Wir hatten zum Beispiel einen für zwei Stunden geplanten Kick-Off und am Ende saßen wir fast fünf Stunden zusammen, weil es so spannend und stimmig war und wir uns so schnell einigen konnten.

Armin Tittel: Das war echt ein super Flow. Das ist das Schöne, wenn man sich gegenseitig die Bälle zuwirft. Wir können Räume mit Proportionen erschaffen, die passen und versuchen, gemeinsam Materialien dafür zu benennen. Aber am Ende ist die Seele des Hauses die Menschen, die es führen und hier arbeiten.

Herr Tittel, neben dem neuen Look des Franks sollen zukünftig vor allem Wellness- und Spa-Liebhaber voll auf Ihre Kosten kommen. Gibt es in Ihren Augen in der Wellness-Landschaft der Hotels die größten Möglichkeiten, um als Architekt kreativ zu werden?

Cora Frank: Die erste verrückte Idee war sicherlich, einen Infinity-Pool auf das Dach zu stellen, aber…

Armin Tittel: … auf das Dach eines Gebäudes, das schon zweimal aufgestockt ist!

Cora Frank: Es ist immer einfach ein neues Haus zu bauen, viel einfacher als mit Bestand zu arbeiten und dann mit den Gegebenheiten umzugehen, die da sind. Nicht nur statisch muss alles passen, sondern auch die komplette Haustechnik – es ist unglaublich, was man alles bedenken muss.

Armin Tittel: Und bei allem Kreativen und Verrückten: Wir wollten jetzt keine Western-Fassade oder etwas extrem Instagram-taugliches gestalten, sondern wir setzen auf Nachhaltigkeit und Zeitlosigkeit. Und da die Franks irgendwie ein bisschen den Hang zum Oben-offen-Fahren haben in ihren Fahrzeugen, dachten wir, es wäre einfach cool, wenn wir das Dach aufsägen könnten und dort den Gästen ein bisschen Cabrio-Feeling präsentieren können. Diese Idee stand vor allen anderen, das passte einfach zur Familie. Diesen Adults-Only-Bereich schaffen wir natürlich auch, um jedem Gast im Haus eine bestmögliche Zeit zu machen. Wer absolute Ruhe haben möchte, bekommt sie auch. Und wer Zeit mit den Kindern und der Familie verbringen will, hat auch dafür den richtigen Raum.

Mara Frank: Das ist aufgrund der Vielfalt unserer Gäste ein Muss, deswegen gibt es für jeden das passende.

Was genau erwartet die Gäste dann jetzt im neuen Spa-Bereich und wie wird dieser sich architektonisch einfügen?

Mara Frank: Es wird zwei Onsen geben, eine Bio-Sauna, ein Dampfbad, eine Finnische Sauna, viele individuelle Ruhebereiche – entweder mit Schwebeliegen oder so eine Art Nestern, oben mit zwei bis drei Ruheinseln und sogar ein Balkon ist noch geplant.

Armin Tittel: Durch die WellÉtage unten zieht sich ein moosartiger Teppich und wenn man dann mit dem Aufzug nach oben fährt und diese Höhenmeter macht, kommt man irgendwann am höchsten Punkt des Hauses heraus und begibt sich dort weg vom moosigen Waldboden und dem Waldthema hinauf in die Berge und die Felsen, in die hochalpinen Lagen.

Auf welche Änderungen dürfen sich die Gäste und Wellness-Freunde noch freuen?

Mara Frank: Was wir oben im Gegensatz zu unten machen wollen, ist, die Öffnungszeiten weiter nach hinten zu verschieben. Im Kopf haben wir 14-22 Uhr, weil wir auch einfach immer vom Sternenhimmel erzählen, den um 14 Uhr ja niemand sehen kann. Es soll oben relativ wenig Chi-Chi geben und eher puristisch sein. Wir wollten nicht übertreiben, weder für die Mitarbeitenden noch für unsere Gäste. So ist es ja auch oben auf einem Berg. Saunaaufgüsse wird es auf jeden Fall geben und Lautsprecher in der Panoramasauna. Die Saunen werden ein Highlight für sich, da wird es immer Specials und Eyecatcher geben. Dadurch, dass wir oben dann neue Möglichkeiten haben, wird sich auch unten ein bisschen was ändern – wir machen zum Beispiel von 14:30 Uhr – 16:30 Uhr, wenn die Tobestunde stattfindet, parallel auch noch zur Familien-Sauna-Zeit. So können Familien mehr gemeinsame Zeit haben. Wir wollen auch unbedingt Sauna-Spa-Nächte, die ist ja prädestiniert dafür. Aber anfangs müssen die Basics erstmal stimmen.

Cora Frank: Ich kann mir gut vorstellen, dass wir dann einfach genau „hinspüren“ müssen, wie die Gäste es annehmen, denn manchmal hat man eine eigene Vorstellung, aber der Gast nimmt es ganz anders wahr oder es passieren Dinge, auf die wir gar nicht gekommen wären.

Gibt es das, was Sie jetzt planen, im Allgäu bereits?

Armin Tittel: Das ist schwer zu sagen, irgendwie gibt es alles irgendwo schon mal. Aber das man tatsächlich so eine Cabrio-Fläche hat, auf der es reinregnen kann oder schneien kann und man den Elementen und der Natur einfach ausgesetzt ist, obwohl man gleichzeitig den Schutz eines 5-Sterne- Hauses hat – das kenne ich so noch nicht.

Mit welchen Bauvorhaben im Franks geht es nach dem großen Opening in 2024 und 2025 weiter? Gibt es bereits Ideen?

Mara Frank: Wir haben ein bisschen was nach hinten verschoben, die Lobby bekommt aktuell ja erst mal nur ein Fresh-up. Und je nachdem, wie es sich im neuen Spa einspielt, überlegen wir, wie es unten in der WellÉtage weitergehen kann. Ein Schneeraum und ein Kinderpool stehen hier zur Diskussion. Neues ist ja immer ein besonderer Antrieb, wenn die wichtige Phase erst mal geschafft ist, sprudeln die Ideen bestimmt wieder!